Royal Australian Air Force
Königlich Australische Luftwaffe Royal Australian Air Force | |
---|---|
Flagge der RAAF | |
Aufstellung | 31. März 1921 |
Land | Australien Australien |
Streitkräfte | Australian Defence Force |
Typ | Teilstreitkraft (Luftwaffe) |
Stärke | 15.430 (2011) |
Motto | Latein „Per ardua ad astra“ Deutsch „Durch Schwierigkeiten zu den Sternen“ |
Leitung | |
Chief of Air Force | Leo Davies Air Marshal |
Deputy Chief of Air Force | Warren McDonald Air Vice Marshal |
Air Commander Australia | Gavin Turnbull Air Vice Marshal |
Insignien | |
Kokarde | |
Low Visibility Kokarde |
Die Royal Australian Air Force (RAAF) (deutsch Königlich Australische Luftwaffe) ist die Luftstreitmacht der Australian Defence Force.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Aktuelle Flugzeuge
3 Luftstützpunkte
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Geschichte |
Als Vorläufer der RAAF wurde am 22. Oktober 1912 das Australian Flying Corps gegründet.[1] Während des Ersten Weltkrieges war es zur Unterstützung der britischen Truppen im Irak, Ägypten und Palästina sowie an der Westfront mit vier Squadrons im Einsatz. Nach dem Ende des Krieges entstand aus dem Australian Flying Corps die Royal Australian Air Force.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beteiligte sich Australien am Empire Air Training Scheme. Dieses sah eine gemeinsame Ausbildung von Piloten aus allen Teilen des Britischen Empire vor, um in kurzer Zeit viele Piloten für den Kampf gegen die Achsenmächte auszubilden. Insgesamt kamen während des Krieges 19 australische Geschwader unter britischem Kommando zum Einsatz. Die meisten Einheiten wurden auf den Britischen Inseln stationiert, jedoch gab es auch Einsätze im Mittelmeerraum und Nordafrika. Einige australische Besatzungen wurden auch an Bord von Bombern der Royal Air Force eingesetzt.
Am 19. Februar 1942 griffen japanische Bomber die australische Stadt Darwin an. Die australische Regierung sah nun erstmals ihr eigenes Territorium bedroht und begann, Verbände der Luftstreitkräfte aus Europa abzuziehen. Aus Mangel an eigenen Flugzeugen wurden zusätzlich britische und US-amerikanische Kampfflugzeuge importiert. Hierbei bewährte sich besonders die Bristol Beaufighter, die den japanischen Maschinen deutlich überlegen war. Ende 1942 begann die Produktion des ersten komplett in Australien entwickelten Kampfflugzeuges, der CA-12 Boomerang. Die RAAF war ab 1943 wesentlich an der Rückeroberung besetzter Gebiete im Pazifik beteiligt.
Sie flog auch mehrere Bombenangriffe auf Japan mit in den USA produzierten B-24-Bombern. Knapp 100 australische Bomber waren zwischen dem 25. Februar und 9. März 1945 an den schweren Luftangriffen auf Tokio beteiligt. Der Angriff vom 9. März (in Japan: 10. März) 1945 gilt mit über 100.000 Toten innerhalb weniger Stunden als der opferreichste konventionelle Bombenangriff der Menschheitsgeschichte, die Zahl der Opfer überstieg die der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.
Insgesamt waren etwa 20.000 Piloten der RAAF während des Krieges im Einsatz. Die RAAF umfasste zu diesem Zeitpunkt 219.600 Personen, von denen 11.061 im Krieg ums Leben kamen.
Während der Berlin-Blockade 1948/49 führte eine Einheit der RAAF Transportflüge von Lübeck-Blankensee nach Berlin-Gatow durch.[2]
Während des Koreakrieges (1950–1953) erhielt die RAAF ihre ersten Strahlflugzeuge vom Typ Gloster Meteor. Zusätzlich setzte sie Transportflugzeuge zur Versorgung der UN-Truppen ein. Die RAAF kam auch im Vietnamkrieg zum Einsatz, dabei erstmals mit Hubschraubern (Bell UH-1). Mit der English Electric Canberra wurden zudem bis 1972 Bombenangriffe auf den Vietcong geflogen.
In den folgenden Jahrzehnten konzentrierte sich die RAAF auf die logistische Luftunterstützung bei militärischen Interventionen und Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen, wobei die Transporthubschrauber 1989 außer Dienst gestellt und ein Teil an die australischen Heeresflieger zum Weiterbetrieb abgegeben wurde. Besondere Beachtung erfuhr 1999 die Friedensmission in Osttimor, die unter australischem Kommando stattfand (siehe hier). Während des Irak-Krieges 2003 wurden zum ersten Mal seit dem Vietnamkrieg wieder australische Kampfflugzeuge eingesetzt. F/A-18 flogen gemeinsam mit britischen Tornados mehrere Bombenangriffe auf Ziele im Zentrum des Irak. Auch waren australische Kampfflugzeuge an der Überwachung des Luftraums beteiligt. Kritisiert wurde, dass von offizieller Seite keine Angaben über die Einsätze gemacht wurden.
Die RAAF nimmt seit Oktober 2014 mit bis zu acht F/A-18 an den Luftangriffen gegen den Islamischen Staat in Irak teil.[3]
Aktuelle Flugzeuge |
Stand Ende 2012[4]
Flugzeug | Foto | Herkunft | Verwendung | Version | Aktiv | Bestellt | Anmerkungen |
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Kampfflugzeuge | |||||||
McDonnell Douglas F/A-18 Hornet | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Mehrzweckkampfflugzeug | F/A-18A F/A-18B F/A-18F EA-18G Growler | 55 24 | 12[5] | Lizenzbau (nur F/A-18A) EA-18G Initial Operational Capability (IOC) im Jahr 2018 | |
Lockheed Martin F-35 Lightning II | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Mehrzweckkampfflugzeug | F-35A | 100 | Noch nicht im Einsatz | ||
Flugzeuge für Spezialmissionen | |||||||
Boeing 737 AEW&C | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | AWACS | B737AEW&C | 6 | |||
Lockheed P-3 Orion | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Seeaufklärung | AP-3C | 19 | Ersatz durch Boeing P-8 ab 2016 | ||
Tankflugzeuge | |||||||
Airbus A330 MRTT | Europaische Union Europäische Union | Tankflugzeug | A330 MRTT | 5 | |||
Transportflugzeuge | |||||||
Boeing C-17 Globemaster III | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Strategischer Transporter | C-17A | 6 | |||
Lockheed Martin C-130 Hercules | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Militärischer Transporter | C-130J | 12 | |||
Alenia C-27J | Europaische Union Europäische Union | Militärischer Transporter | C-27J | 10[6] | |||
Boeing BBJ | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | VIP-Transport | BBJ | 2 | |||
Bombardier Challenger 600 | Kanada Kanada | VIP-Transport | C604 | 3 | |||
Beechcraft King Air | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Verbindungsflugzeug | B200/350 | 9 | |||
Schulflugzeuge | |||||||
McDonnell Douglas F/A-18 Hornet | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Schulflugzeug | F/A-18B | 16 | Lizenzbau | ||
BAE Hawk | Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich | Schulflugzeug | Hawk 127 | 33 | |||
Beechcraft King Air | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | Navigationstrainer | B350 | 8 | |||
Pilatus PC-9 | Schweiz Schweiz | Schulflugzeug | PC-9/A | 63 | Lizenzbau, Ersatz durch 49 PC-21 geplant[7] |
Luftstützpunkte |
Die Royal Australian Air Force betreibt Stützpunkte in ganz Australien. Air-Force-Angehörige arbeiten in vielen weiteren Militärstützpunkten und Büros. Die Militärflugplätze sind Heimat der den jeweiligen „Groups“ unterstehenden „Wings“, die sich teilweise auf mehrere Plätze verteilen. Ihnen unterstehen jeweils eine oder mehrere „Squadrons“ als fliegende oder nicht fliegende Einheiten. Im Folgenden sind nur die wichtigsten Flugstaffeln aufgelistet.
RAAF Base Darwin, Northern Territory, keine ständig stationierten fliegenden Verbände der RAAF
RAAF Base Tindal, Katherine, Northern Territory, vorgeschobene Operationsbasis von Kampfflugzeugen der 75. Squadron (F/A-18A)
RAAF Base Townsville, Queensland, vorgeschobene Operationsbasis von Transportflugzeugen der 38. Squadron (King Air)
RAAF Base Amberley, Brisbane, Queensland, Haupteinsatzbasis der strategischen Tanker und Transporter der 33. und 36. Squadron sowie Kampfflugzeugen der 1.und 6. Squadron (A330/KC-30, C-17, F/A-18F)
RAAF Base Williamtown, Newcastle, New South Wales, Haupteinsatz- und Trainingsplatz für die Kampfflugzeuge der 3., 76. und 77 Squadron sowie der 2. Operational Conversion Unit (Hawk, F/A-18A/B)
RAAF Base Glenbrook, Blue Mountains, New South Wales, beherbergt das Air Command
RAAF Base Richmond, Sydney, New South Wales, Haupteinsatzbasis der taktischen Transporter (C-130)
RAAF Base Wagga, Wagga Wagga, New South Wales, keine ständig stationierten fliegenden Verbände der RAAF
RAAF Base East Sale, Gippsland, Victoria, Schulungsszentrum mit unter anderem der 32. Squadron (King Air)
RAAF Base Williams, Point Cook and Laverton (zwei Flugplätze), Melbourne, Victoria, keine ständig stationierten fliegenden Verbände
RAAF Base Edinburgh, Adelaide, South Australia, Haupteinsatzbasis der Seefernaufklärer (P-3)
RAAF Base Pearce, Perth, Western Australia, Trainingsstützpunkt mit der 2. Flying Training School und der 79. Squadron (PC-9, Hawk). Die RSAF nutzt den Platz ebenfalls.
Es gibt im Norden des Landes drei sogenannte bare bases, Pisten mit Basiseinrichtungen, welche die australische Luftwaffe im Ernstfall kurzfristig aktivieren kann:
- RAAF Base Scherger, Weipa, Queensland
- RAAF Base Learmonth, Exmouth, Western Australia
- RAAF Base Curtin, Derby, Western Australia
Ein kleines RAAF-Kontingent ist im malaysischen Butterworth auf der RMAF Base Butterworth der Malaysischen Luftstreitkräfte stationiert. Das Basistraining aller zukünftigen Piloten der Australian Defence Forces findet (noch bis Ende 2019) in der Basic Flying Training School auf der ehemaligen RAAF Base Tamworth statt und erfolgt auf der CT/4B Airtrainer von Pacific Aerospace durch BAE Systems. Anschließend übernimmt Lockheed Martin diese Aufgabe in East Sale[8].
Weblinks |
Commons: Royal Australian Air Force – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Seite der Royal Australian Air Force (engl.)
Einzelnachweise |
↑ Offizielle Gründung der Australian Flying Corps auf raaf.gov.au (Memento vom 23. Juni 2010 im Internet Archive). Abgerufen am 13. Juni 2010
↑ Flugzeuge der RAAF während der Berlinblockade auf raaf.gov.au (Memento vom 28. Oktober 2009 im Internet Archive)
↑ Australien fliegt Angriffe im Irak, abgerufen am 15. Oktober 2014
↑ World Air Forces 2013 (en, PDF; 4,0 MB) In: Flightglobal Insight. 2013. Archiviert vom Original am 16. Dezember 2012. Abgerufen am 12. April 2013.
↑ EA-18G Growler. Royal Australian Air Force, abgerufen am 16. August 2014 (englisch).
↑ C-27J-Flotte der RAAF komplett. Flug Revue, 19. April 2018, abgerufen am 20. April 2018.
↑ Lockheed preferred bidder for Australia trainer deal, Flightglobal, 7. September 2015
↑ Virgin Australia to open pilot training centre in Tamworth, Flightglobal, 321. Oktober 2018
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