Leimen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rodalben an. Leimen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1.1 Lage 1.2 Erhebungen und Gewässer 1.3 Klima 2 Geschichte 3 Religion 4 Politik 4.1 Gemeinderat 4.2 Wappen 5 Kultur und Sehenswürdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6.1 Verkehr 6.2 Bildung 6.3 Organisationen 7 Persönlichkeiten 7.1 Söhne und Töchter der Gemeinde 7.2 Personen, die vor Ort gewirkt haben 8 Weblinks 9 Einzelnachweise Geographie | Lage | Leimen liegt im Gräfensteiner Land im Pfälzerwald. 91,5 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet.[2] Im Südwesten befindet sich Merzalben, im Nordosten Johanniskreuz. Nächstgrößere Stadt ist das südwestlich gelegene Pirmasens. Die Gemeinde Leimen liegt 500 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstgelegene Erholungsort in der Pfalz. Zu Leimen gehören zusätzlich der Weiler Röderhof sowie der Wohnplatz Forsthaus Leimen.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Heltersberg, Trippstadt, Wilgartswiesen, Merzalben und Clausen.
Erhebungen und Gewässer | Unmittelbar nördlich des Siedlungsgebiets erstreckt sich das 473 Meter hohe Behängtköpfel; nordwestlich von ihm befindet sich der 451 Meter hohe Kemmeterberg. Im Westen der Gemarkung erhebt sich der Schmale Kopf (499,2 Meter) und im Süden der 522,3 Meter hohe Kippkopf. Im äußersten Nordosten der Gemarkung liegen der Heltersberg (etwa 595 Meter) und der Hohe Heltersberg (531,4 Meter)
Nordwestlich der Bebauung entspringt der nach Norden fließende Rauschenbach, der von links in den Schwarzbach mündet. Letzterer nimmt im Norden von links den Pferdsbach, der die Nordgrenze zwischen Leimen und Trippstadt bildet. Letztere Funktion wird unmittelbar im Anschluss vom Schwarzbach übernommen, der danach zusätzlich die Grenze zu Heltersberg bildet. Unmittelbar am Gemarkungsdreieck besagter Kommunen durchfließt er den Schwarzbachtalweiher; in diesem Bereich mündet von links das Hölzenklingbächel; kurze Zeit später nimmt er – jeweils ebenfalls von links – den Ramschelbach und das Schleifenbächel auf. Östlich des Leimener Siedlungsgebiets entspringt die nach Südwesten verlaufende Merzalbe, die nach einigen Kilometern die Grenze zu Merzalben bildet.
Klima | Der Jahresniederschlag beträgt 1071 mm. Die Niederschläge sind hoch. Sie liegen im oberen Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 88 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im Dezember. Im Dezember fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren mäßig. An 45 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte | Ein nahe dem Röderhof gelegenes Keltengrab lässt darauf schließen, dass das Gebiet im Bereich des heutigen Leimen ursprünglich von Kelten bewohnt wurde. Die genaue Erstbesiedlung ist nicht bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass der Ort Leimen schon lange vor der Herrschaft Gräfenstein existierte. Die erste urkundliche Erwähnung von Leimen erfolgte am 27. Mai 1152, als Papst Eugen III. den Abt Wolfram und die Religiösen des Gotteshauses St. Maria zu Wadgassen in seinen Schutz nahm und ihnen alle Besitzungen bestätigte, und zwar eine Hufe in Leimen (Leima), das vom Kloster Herbitzheim gegen einen erblichen Jahreszins von 7 Solidi erworben wurde.[4]
Der in Latein gehaltene Originaltext der Urkunde lautet wie folgt:
„In Hesemingen mansum unum et Leima quamhabetis ab ecclesia de Herbodesheim, sub censu septem solidorum eidem ecclesiae a vobis vestrisque successoribus annis singulis persolvendo …“
Damit gehört Leimen trotz der Abgeschiedenheit seiner geographischen Lage zu den ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen im Westrich. Der eigentliche Gründungszeitpunkt kann auch nicht annähernd bestimmt werden. Wahrscheinlich ist, dass der Ort als Außenhof des Klosters Herbitzheim auf einer relativ fruchtbaren, da lehmreichen Hochfläche gegründet wurde. Leimen gehörte zum Bliesgau und zum Bistum Metz.
Sie gehörte 1560 zum Besitz des Markgrafen von Baden. Mit dem Dreißigjährigen Krieg kam großes Leid und Elend über die Gegend. Leimen war fast ausgestorben. 1653 waren drei Bürger hier wohnhaft. Die alte Kirche war zerfallen. Erst im Jahr 1700 wurde es einer gründlichen Reparatur unterzogen.
In der Folgezeit gehörte die Gemeinde bis Ende des 18. Jahrhunderts zur Markgrafschaft Baden.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Laimen – so die damalige Schreibweise – in den Kanton Waldfischbach eingegliedert und unterstand der Mairie Merzalben . 1815 hatte der Ort 340 Einwohner. im selben Jahr wurde der Ort zunächst Österreich zugeschlagen. Ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Pirmasens, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
1939 wurde Leimen in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz ) eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Jahr 1970 wurde die Gemeinde zum „staatlich anerkannten Erholungsort“ ernannt. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde sie 1972 der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Rodalben zugeordnet.
Religion | Bereits im Mittelalter war eine seit Jahrhunderten existierende Kirche Symbol des Ortes. Man vermutet die Bauzeit um 1350. Im Jahre 1413 trug die Kapelle das Patrozinium „Unserer lieben Frau“. Dies geht aus einer Urkunde vom 8. Juli 1413 hervor.
„Bürgermeister und Rat der Stadt Annweiler beurkunden, dass vor ihnen in Gerichtsweise Claus Zolner und seine Hausfrau Demut, Bürgerin zu Annweiler, den Brudermeistern Unserer Lieben Frauen zu Leymen für 24 Pfennige eine jährliche Martinigült von 1 Simmern Öl verschrieben und nachstehende Liegenschaften zum Unterpfande gesetzt haben.“
Gesiegelt haben Dieze Lauwer sowie der Bürgermeister und der Rat zu Annweiler.
Katholische Pfarrkirche St. Katharina
Die Kirche befand sich am Eingang des Ortes. Alten Überlieferungen zufolge wurde die Kapelle von Wallfahrern aus nah und fern besucht. Jedoch steht nirgends geschrieben, dass es sich um eine Wallfahrtskapelle handelte. Im Jahre 1467 wird zum ersten Mal ein Pfarrer Clingeler in Leimen erwähnt: „Peter Clingeler Pfarrer an der Liebfrauenkirche zu Leymen“. Leimen wurde später dem Bistum Speyer zugeteilt. Das Jahr 1723 brachte die Abtrennung der Dörfer Leimen und Merzalben von der bisherigen Mutterkirche Rodalben. Im Jahr 1782 war Grundsteinlegung einer neuen Kirche mitten im Dorf. Es dauerte bis ins Jahr 1864, bis Leimen zur eigenständigen Pfarrei erklärt wurde.
Der letzte Expositus (d. h. ein vom Pfarrort Merzalben „hinausgesetzter“ Kaplan), Josef Ulrich, wurde der erste eigene Pfarrer von Leimen. Das Dorf zählte zu dieser Zeit 547 Seelen. Die Kirche in der Ortsmitte, erbaut im Jahr 1782, diente der Gemeinde 150 Jahre lang als Gotteshaus, bis im Jahr 1932 das dritte Gotteshaus erbaut und eingeweiht wurde. Die heutige katholische Kirche zur Hl. Katharina von Alexandrien hat damit die alte Kirche aus dem Jahr 1350 als Symbol der Gemeinde abgelöst.
Ende 2014 waren 65,2 Prozent der Einwohner katholisch und 15,8 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[5] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik | Gemeinderat | Der Gemeinderat in Leimen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat 16 Ratsmitglieder an.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]
Wahl CDU FWG Gesamt 2014 8 4 12 Sitze 2009 13 3 16 Sitze 2004 per Mehrheitswahl 16 Sitze
Freie Wählergemeinschaft Gräfenstein e. V. Wappen | Blasonierung: „In Gold ein roter Schrägbalken, belegt mit einem goldenen Krummstab, beseitet von je einem halben gebrochenen roten Rad, beide schräglinks belegt mit einem blauen Schwert, das von dem roten Schrägbalken überdeckt wird.“[7] Wappenbegründung: Es wurde 1961 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und erinnert mit dem roten Schrägbalken an die ehemalige Zugehörigkeit zu Baden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten | Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in LeimenIn kurzer Entfernung zum Ort steht ein Denkmal zu Ehren von Fritz Claus dem Sänger des Pfälzer Waldes. Der größte Verein im Ort ist der TuS Leimen, daneben gibt es noch einen Obst- und Gartenbauverein, einen Männergesangverein, den kath. Kirchenchor, einen Karnevalverein, einen Pfälzerwaldverein und einen Heimatverein. Wirtschaft und Infrastruktur | Verkehr | Durch den Ort führt die Landesstraße 496. Über die Autobahnen A 62 im Westen und die A 6 im Norden besteht Anschluss an den Fernverkehr.
Bildung | In Leimen gibt es eine Grundschule.
Organisationen | Vor Ort hat der Allgemeine Rettungsverband seinen Sitz.
Persönlichkeiten | Söhne und Töchter der Gemeinde | Hans-Jürgen Kaiser (* 1959), Organist Georg Anstett (* 1968), TriathletPersonen, die vor Ort gewirkt haben | Markus Zwick, Bürgermeister von Pirmasens, wohnt vor OrtWeblinks | Commons: Leimen (Pfalz) – Sammlung von Bildern
Internetpräsenz der Ortsgemeinde Leimen Literatur über Leimen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie Einzelnachweise | ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2017, Gemeindeebene (Hilfe dazu). ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2017[Version 2018 liegt vor.] , S. 109 (PDF; 1,9 MB). ↑ Landeshauptarchiv Koblenz B 218 Nr. 603 ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2014 ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3. .mw-parser-output div.NavFrameborder:1px solid #A2A9B1;clear:both;font-size:95%;margin-top:1.5em;min-height:0;padding:2px;text-align:center.mw-parser-output div.NavPicfloat:left;padding:2px.mw-parser-output div.NavHeadbackground-color:#EAECF0;font-weight:bold.mw-parser-output div.NavFrame:afterclear:both;content:"";display:block.mw-parser-output div.NavFrame+div.NavFrame,.mw-parser-output div.NavFrame+link+div.NavFramemargin-top:-1px.mw-parser-output .NavTogglefloat:right;font-size:x-smallStädte und Gemeinden im Landkreis Südwestpfalz
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