Eosin Y






















Strukturformel

Eosin Y
Allgemeines
Name
Eosin Y
Andere Namen

  • Eosin G[1]

  • Tetrabromfluorescein

  • 2′,4′,5′,7′-Tetrabrom-3′,6′-dihydroxyspiro[2-benzofuran-3,9′-xanthen]-1-on-Dinatriumsalz


  • C.I. 45380


Summenformel
C20H6Br4Na2O5
Kurzbeschreibung

roter Feststoff[2]


Externe Identifikatoren/Datenbanken













CAS-Nummer
17372-87-1


EG-Nummer
241-409-6

ECHA-InfoCard

100.037.629

PubChem

11048

Wikidata

Q1089206
Eigenschaften

Molare Masse
691,86 g·mol−1

Aggregatzustand

fest



Dichte

1,02 g·cm−3[3]



Schmelzpunkt

295–296 °C[4]



Löslichkeit

gut in Wasser (300 g·l−1 bei 20 °C)[4]


Sicherheitshinweise




GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [5]

07 – Achtung

Achtung



H- und P-Sätze
H: 319
P: 260​‐​305+351+338 [5]

Toxikologische Daten

2344 mg·kg−1 (LD50, Maus, oral)[6]


Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eosin Y (von griechisch ἠώς .mw-parser-output .Latnfont-family:"Akzidenz Grotesk","Arial","Avant Garde Gothic","Calibri","Futura","Geneva","Gill Sans","Helvetica","Lucida Grande","Lucida Sans Unicode","Lucida Grande","Stone Sans","Tahoma","Trebuchet","Univers","Verdana"ēōs, deutsch ‚Morgenröte‘[7]) ist ein roter, saurer Farbstoff aus der Gruppe der Xanthenfarbstoffe wie auch der Triphenylmethanfarbstoffe und kann zum Färben von Textilien und Papier verwendet werden.


Neben dem üblicherweise eingesetzten Eosin Y (für englisch yellowish ‚gelblich‘), wird auch das Eosin B (für engl. bluish ‚bläulich‘) verwendet, das im Gegensatz zum Gelbstich von Eosin Y einen Blaustich zeigt. Beim Eosin B sind zwei der Bromatome durch Nitrogruppen ersetzt. Die Eosine leiten sich von Fluorescein ab.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Verwendung

    • 1.1 Medizin


    • 1.2 pH-Indikator


    • 1.3 Quantitative Halogenidbestimmung nach Fajans


    • 1.4 Farbstoff


    • 1.5 Hydrologie



  • 2 Siehe auch


  • 3 Einzelnachweise


  • 4 Weblinks




Verwendung |




Eosin Y




Fluorescein und Eosin (Historische Farbstoffsammlung der TU Dresden)



Medizin |


Hauptanwendungsgebiete sind die Medizin und Biologie, wo Eosin Y zum Färben von Zellen, u. a. im Blut (siehe auch eosinophile Granulozyten und Hämatoxylin-Eosin-Färbung) dient. Dabei werden Zellbestandteile wie z. B. das Zytoplasma rötlich angefärbt. Neben Eosin Y kann für manche Anwendungen auch Eosin B eingesetzt werden.


Eosin Y und ähnliche Farbstoffe wurden – bevor sich Cortison durchsetzte – z. B. zur Behandlung von offener Neurodermitis eingesetzt: Pilze und Bakterien werden abgetötet und die Haut bei der Heilung unterstützt.


Da Eosin Y auch Brom-Atome enthält und Brom zu den Halogenen zählt, kommt ihm auch eine desinfizierende Bedeutung[8] zu (ähnlich den anderen Halogenen Chlor und Iod) und wird von Hautärzten – als Ersatz für Mercurochrom – in der Form einer z. B. zweiprozentigen wässrigen Lösung zur Wunddesinfektion bzw. -heilung eingesetzt. Allerdings wirkt es nur schwach antibakteriell.[9]



pH-Indikator |


Eosin wird außerdem als pH-Indikator eingesetzt. Eosin Y schlägt bei ca. pH 2 von Gelb (< 2) auf grün-fluoreszierend (> 2) um. Eosin B schlägt bei ca. pH 1,7–1,8 von farblos (<≈ 1,7) auf rosa-fluoreszierend (>≈ 1,7) um, ist jedoch für diesen Zweck nicht sehr weit verbreitet.



Quantitative Halogenidbestimmung nach Fajans |



Eosin Y eignet sich ebenso als einfacher sehr präziser Indikator bei Fällungstitrationen. Ein Analyt, der eine unbekannte Konzentration an Iodidionen enthält, wird mit einer AgNO3-Maßlösung bis zur Flockenbildung (durch schwerlöslichem AgI) bestimmt. Nach Überschreiten des Äquivalentpunktes sind die AgI-Kolloide durch überschüssige Ag+-Ionen an der Oberfläche positiv aufgeladen und vermögen Eosinanionen zu adsorbieren, was durch Wechselwirkung mit dem delokalisierten π-Elektronensystem des Farbstoffs zu einer Farbänderung führt. Man erkennt einen scharfen Farbumschlag von gelb nach rosa.



Farbstoff |


Bis in die 1980er-Jahre verwendete man Eosin Y als Farbstoff in Lippenstiften. Wegen der toxischen Wirkung wurde es seither durch Pigmente ersetzt.



Hydrologie |


In der Hydrologie wird Eosin Y für Färbeversuche eingesetzt. Da es sehr lichtempfindlich ist, wird es hauptsächlich für Grundwasserfragen verwendet.



Siehe auch |


  • Merbromin


  • Acidophilie, Eosinophilie, Basophilie


Einzelnachweise |



  1. Eintrag zu Eosin Y in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 7. November 2016.


  2. Datenblatt Eosin Y (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 26. Februar 2010.


  3. Datenblatt Eosin Y disodium salt bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 12. Mai 2017 (PDF).


  4. ab Datenblatt Eosin Y (PDF) bei Merck, abgerufen am 26. Februar 2010.


  5. ab Eintrag zu Dinatrium-2-(2,4,5,7-tetrabrom-6-oxido-3-oxoxanthen-9-yl)benzoat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2017 (JavaScript erforderlich).


  6. Datenblatt Eosin Y bei Acros, abgerufen am 26. Februar 2010.


  7. Henry George Liddell, Robert Scott: A Greek-English Lexicon, ἠώς. Abgerufen am 20. März 2018. 


  8. PSCHYREMBEL, S. 355, s. v. "Desinfektionsmittel".


  9. Heike Fischer, Holger Reimann: Eosin vielleicht überflüssig, aber nicht bedenklich. In: Pharmazeutische Zeitung. Ausgabe 7/2000.


Weblinks |



 Commons: Eosin Y – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


  • Eosin als rote Tinte (Chemieunterricht.de)

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