Boeing 727
















Boeing 727

Boeing 727-200 der Champion Air
Boeing 727-200 der Champion Air
Typ:
Dreistrahliges Schmalrumpfflugzeug

Entwurfsland:


Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten




Hersteller:

Boeing Commercial Airplanes

Erstflug:
6. Februar 1963

Indienststellung:
1. Februar 1964

Produktionszeit:


1963 bis 1984




Stückzahl:
1.832

Die Boeing 727 ist ein dreistrahliges Verkehrsflugzeug des amerikanischen Flugzeugherstellers Boeing in Tiefdeckerauslegung für den Passagier- und Frachttransport auf Mittel- und Kurzstrecken. Mit 1.832 hergestellten Exemplaren war die Boeing 727 eine Zeit lang das meistgebaute Strahlverkehrsflugzeug der Welt, bis sie darin von der Boeing 737 abgelöst wurde.




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Geschichte


  • 2 Konstruktion


  • 3 Nutzung


  • 4 Zwischenfälle

    • 4.1 Vermisst



  • 5 Technische Daten


  • 6 Siehe auch


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise




Geschichte |


Der Erstflug des Prototyps fand am 6. Februar 1963 statt. Das Musterzulassungsprogramm wurde mit vier Maschinen erflogen. Die Zulassung wurde am 20. Dezember 1963 erteilt. Die ersten Maschinen der Boeing 727 wurden 1964 an die United Airlines geliefert. 1964 landete mit der 727 das erste Düsenverkehrsflugzeug am Flughafen Tempelhof.[1]


Die Boeing 727 wurde beständig weiterentwickelt. So entstanden zwei Versionen, zunächst die 727-100 und bald darauf die 727-200. Die erstgenannte Basisversion wurde anfangs nur als 727 bezeichnet, erst mit dem Erscheinen der 200er-Version bekam sie ihre Typennummer. Eine Veränderung, die nach Kundenwunsch an der 727-200 vorgenommen wurde, war unter anderem auch ein um 6,10 m verlängerter Rumpf, um bis zu 189 Passagiere aufnehmen zu können. Bei dieser verlängerten Version (727-200) ist die Bordküche nicht mehr rechts in der Flugzeugmitte, sondern vorne rechts gegenüber der Haupteinstiegstür untergebracht, sodass folglich auch die mittige Bordküchentür an der rechten Seite – das Merkmal der kürzeren 727-100 schlechthin – entfällt und sich stattdessen vorne befindet. Auch sind bei der 727-200 zusätzlich an beiden Seiten je eine Notausstiegstür hinten bei den Triebwerken angebracht (gelegentlich auch bei einigen 727-100, beispielsweise bei der britischen Dan-Air).[2] Ein weiteres Detail ist, dass bei der 727-200 die mittlere Triebwerksöffnung über dem Rumpf nicht mehr ovalförmig ist (wie zuvor bei der 727-100), sondern rund.


Der Erstflug der verlängerten Boeing 727-200 fand am 14. Dezember 1967 statt. Der Erstkunde war die Northeast Airlines. Eine verbesserte Version, die 727-200 Adv(anced), erhielt die Turbofantriebwerke vom Typ Pratt & Whitney JT8D-15, welche die Reichweite erhöhten.





FedEx 727-200 (auf Frachter umgebaut) mit geöffneter Frachtklappe und Hush Kits


Der Produktionszyklus der Boeing 727 endete mit der Vorstellung der Version als Frachtflugzeug 727-200F im Jahre 1981. Die letzte von 15 727-200F wurde am 18. September 1984 an den einzigen Kunden der Frachtversion, FedEx, ausgeliefert.




727 Super 27. Die breiteren äußeren Triebwerke sind deutlich zu erkennen.


Um weiterhin Flughäfen in Ballungszentren, die entsprechende Fluglärmbeschränkungen haben, mit diesen Maschinen anfliegen zu können (die 727 ist als Stage II eingestuft), gibt es Umbausätze, um die Lärmentwicklung auf Stage III einzudämmen. Diese reichen von einfachen Änderungen an den Landeklappen über Hush Kits, die der Hauptnutzer der 727 FedEx an Dutzende weitere Kunden verkaufte,[3] bis hin zu neuen Triebwerken. Die 727-100 konnte mit drei Rolls-Royce Tay 651 Triebwerken umgebaut werden; diese Version wurde dann als 727-100QF (Quiet Freighter, leiser Frachter) bezeichnet. Es gab davon 58 Umbauten für UPS Airlines und einen für eine Privatmaschine.[4] Bei der 727-200 konnten die zwei äußeren Triebwerke mit dem JT8D-217 oder- 219 (Triebwerke für die MD-80) durch die Firma Valsan ausgetauscht werden, das mittlere erhielt nur ein Hush-Kit, da das 24 cm breitere Triebwerk dort nicht eingebaut werden konnte. Diese Umbauten werden als Super 27 bezeichnet; es gab davon 22 in der Passagiervariante, 15 für Frachter und 17 für VIP-Maschinen.[5] Darüber hinaus können Winglets nachgerüstet werden, welche die Effizienz des Flugzeugs steigern.



Konstruktion |




Boeing 727-200 mit ausgefahrener Hecktreppe und nachgerüsteten Winglets


Der Typ basiert zu großen Teilen auf dem Erfolgsmodell Boeing 707 und hat mit diesem den Rumpfdurchmesser und die Bugpartie gemeinsam. Bis zur Boeing 717 (1998) war die 727 das einzige Flugzeug der Boeing-Reihe, bei dem die Triebwerke am Heck angeordnet sind, mit T-Leitwerk und triebwerksfreien Tragflächen. Im Heckbereich befindet sich auch eine Fluggasttreppe, die unter dem Leitwerk ausgefahren werden kann. Diese Fluggasttreppe ermöglichte 1971 einem unter dem Pseudonym D. B. Cooper bekanntgewordenen Flugzeugentführer den Absprung während des Fluges. Nachdem mehrere Nachahmer innerhalb kurzer Zeit ebenfalls von derartigen Treppen absprangen, ordnete die FAA 1972 eine Umrüstung an. Sie wurden mit einem Bolzen nachgerüstet, der durch den Luftstrom während des Fluges automatisch die Treppe verriegelte. Einige Fluggesellschaften legten die hintere Treppe ganz still.


Der nach hinten gepfeilte Tragflügel ist aerodynamisch sehr gelungen und sorgt für sehr gute Schnellflugleistungen. Um die Langsamflugeigenschaften im erforderlichen Rahmen zu halten, wurden umfangreiche Auftriebshilfen eingesetzt. So besteht das Hochauftriebssystem aus je einem Vorflügel und drei Krügerklappen pro Flügelvorderkante und Dreifach-Spaltklappen an den Flügelhinterkanten.




C-22B der United States Air Force


Für ein Kurz- und Mittelstreckenflugzeug ungewöhnlich ist das Vorhandensein einer Vorrichtung für das Treibstoffablassen in Notfällen.


Neben der reinen Passagier- oder Frachtversion konnten auch folgenden Optionen geordert werden:



  • C – Ausrüstung für Passagier- und Frachtbetrieb; diese Variante konnte in etwa zwei Stunden umgerüstet werden. 53 Stück -100C.


  • QC – Quick-Change-Ausrüstung für Passagier- und Frachtbetrieb; eine Umrüstung konnte in etwa 30 Minuten erledigt sein, die Passagiersitze waren auf Rollen für den Frachtboden montiert. 111 Stück -100QC.


  • C-22 – hauptsächlich als Transportflugzeug ausgerüstete Militärversion. Drei Stück -100, eine -200.


Nutzung |




Cockpit einer Boeing 727


Von den 1832 hergestellten Boeing 727 wurden 1831 Maschinen, darunter 1260 Exemplare der Serie -200/-200Adv./-200F, an Kunden ausgeliefert. Ein Flugzeug der Serie -100 verblieb als Testflugzeug beim Hersteller Boeing.[6][7] Die Produktion wurde aufgrund gestiegener Anforderungen an den Umweltschutz, vor allem einhergehend mit der Forderung nach einem deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch, eingestellt – Ziele, die mit der 727 nur bedingt realisierbar waren. Des Weiteren bot Boeing bereits als Ablösung die Boeing 757 an. Ferner verfügte die 727 noch über ein nicht mehr zeitgemäßes Drei-Mann-Cockpit, und die Streichung des Flugingenieurs aus der Standard-Cockpit-Besatzung bei allen zukünftigen Maschinentypen wurde für die Fluggesellschaften zu einem bedeutenden Teil der Kostenreduzierung.




Boeing 727-200 der Lufthansa 1981


Auch die Lufthansa setzte diese Maschine ab 1964 unter dem Beinamen „Europajet“ mit über 50 Stück ein.[8] Ihre Modellbezeichnung enthielt – wie die aller für Lufthansa gebauten Boeings – die Boeing-Kundensubtypnummer 30. Eine Grundausführung der 727 für die Lufthansa als Kombi-Frachter wurde z. B. als 727-30C bezeichnet. Der letzte Flug einer 727 bei Lufthansa war am 4. Oktober 1992.[9] Im Jahr 2015 flogen die letzten vier ex-Lufthansa-Maschinen bei Clementine Aviation West Palm Beach (N606DH, ex D-ABIH "Wiesbaden"), bei TAME für die Fuerza Aérea Ecuatoriana (FAE-620, ex D-ABKQ "Mainz"), bei Lyca Cargo an der Elfenbeinküste (TY-FSJ, ex D-ABIA "Pforzheim") und als Regierungsmaschine in der Force Aérienne du Congo (9Q-CDC, ex D-ABIS "Freiburg"). Hapag-Lloyd Flug setzte die 727 sogar im Langstreckenverkehr von Hannover und Stuttgart nach Mombasa ein.


Unter der Typbezeichnung C-22 erhielt die U.S. Air Force insgesamt vier gebrauchte Maschinen (drei 727-100 und eine 727-200). Diese werden primär von der Air National Guard genutzt.


Die Boeing 727 wird auch für Parabelflüge eingesetzt. Dabei wird für 20–25 Sekunden durch den Flug einer Parabel annähernd Schwerelosigkeit erzielt.[10]





Iran Aseman Airlines 727 EP-ASA Bj. 1980, 2017 noch aktiv


Einige Maschinen sind zu sog. VIP-Flugzeugen umgebaut worden. Im Frühjahr 2008 hat die Saudi-Arabische Oger-Firmengruppe der Regierung von Afghanistan eine VIP-727-200 als Regierungsmaschine geschenkt. Diese Maschine war zuvor bei Jet Aviation in Basel umgebaut worden.[11]


Heute ist die 727 aus dem Passagier-Linienbetrieb nahezu verschwunden, einzig Iran Aseman Airlines fliegt noch drei Exemplare der Version -228(Adv) (EP-ASA, EP-ASB, EP-ASD). Von den Frachtflugzeugen sind noch ca. 70 in Betrieb,[12] größter Betreiber war lange FedEx, die 1993 167 Stück flogen, aber den Betrieb der letzten Maschinen per Ende Juni 2013 einstellten.[13] Beliebt ist die 727 auch als Regierungsflugzeug in einer Reihe afrikanischer Staaten; so setzt Mali die letzte noch aktive Ex-Hapag-Lloyd-Maschine (ex D-AHLV) als Regierungsflugzeug ein.[14]


Die britische Oil Spill Response Limited setzt zwei umgebaute ehemalige FedEx Boeing 727 als Sprühflugzeuge gegen Ölverschmutzungen ein (G-OSRA und G-OSRB).[15]



Zwischenfälle |



Insgesamt sind 94 Flugzeuge dieses Typs bei Abstürzen und Bruchlandungen verloren gegangen – 1,22 bzw. 0,72 Maschinen pro 1 Mio. Flüge ohne/mit Todesopfern. Dies waren zur Zeit des Vertriebs der 727 niedrige Werte; heutige Flugzeuge erreichen allerdings wesentlich bessere, d. h. niedrigere Werte.[16] Beispiele:


  • Am 30. Juli 1971 stieß eine Boeing 727-281 der All Nippon Airways (Luftfahrzeugkennzeichen JA8329) mit einer F-86 Sabre in der Nähe von Shizukuishi zusammen und stürzte ab. Alle 162 Insassen des Fluges 58 starben, während der F-86 Pilot sich mit dem Schleudersitz retten konnte. Es war zu diesem Zeitpunkt der schwerste Flugunfall einer B 727, ebenso wie in Japan.[17]
  • Am 24. November 1971 wurde eine Boeing 727-051 der Northwest Orient Airlines vom legendären Flugzeugentführer und Banditen D. B. Cooper entführt. Die Passagiere durften in Seattle das Flugzeug verlassen. Cooper forderte den Piloten auf, nach Mexiko zu fliegen. Während des Flugs in der Nacht und bei Gewitter sprang Cooper mit 200.000 US$ Lösegeld aus der 727. Bis heute (Juni 2018) konnte seine Identität nicht vollständig aufgeklärt werden. Der Crew passierte nichts.
  • Am 21. Februar 1973 wurde eine Boeing 727-224 der Libyan Arab Airlines (5A-DAH) auf dem Libyan-Arab-Airlines-Flug 114 über der israelisch besetzten Sinai-Halbinsel durch die israelische Luftwaffe abgeschossen. Diese vermutete ein feindliches Flugzeug, da sich die Boeing im Anflug auf einen Militärflugplatz befand und die Besatzung auf die internationalen Abfang-Signale nicht reagierte. Unter den 113 Personen an Bord überlebten lediglich ein Besatzungsmitglied und vier Passagiere.[18]
  • Am 1. Dezember 1974 prallte bei Upperville, VA (USA) die Boeing 727-200 N54328 der TWA beim Anflug auf den Flughafen Washington Dulles International gegen den westlichen Berghang des Mount Weather. Alle 92 Insassen starben.[19]
  • Am 24. Juni 1975 flog eine Boeing 727-225 der Eastern Air Lines (Kennzeichen N8845E) bei schwierigen Wetterbedingungen in die Anflugbefeuerung der Landebahn am Flughafen New York-JFK. Zu dem Zeitpunkt herrschten es heftige Scherwinde. Bei dem Unfall kamen insgesamt 112 Menschen ums Leben, 12 überlebten. An Bord der Maschine befanden sich 116 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder.[20]

  • Am 27. April 1976 schoss eine Boeing 727-100 der American Airlines (American-Airlines-Flug 625) über die Landebahn des Flughafens von Saint Thomas, Amerikanische Jungferninseln, hinaus und prallte auf eine Straßenböschung. Bei dem durch einen Pilotenfehler verursachten Unfall starben 37 Menschen.

  • Am 19. September 1976 stürzte eine Boeing 727 der Turkish Airlines im Anflug auf Antalya ab, weil der Erste Offizier eine Autobahn mit der Landebahn verwechselte. Alle 154 Insassen starben.

  • Am 19. November 1977 überrollte eine Boeing 727-200 der Transportes Aéreos Portugueses (TAP-Flug 425) auf dem Flughafen Madeira das Ende der Landebahn. Das Flugzeug stürzte eine rund 40 Meter hohe Felsklippe hinab und brannte vollständig aus. Dabei kamen 131 Menschen ums Leben, nur 33 überlebten den Unfall.

  • Am 25. September 1978 stieß eine Boeing 727, der Pacific Southwest Airlines Flug 182, Kennzeichen N533PS, mit einem Sportflugzeug vom Typ Cessna 172 über San Diego zusammen und stürzte auf ein Siedlungsgebiet nördlich der Innenstadt. 137 Menschen starben in den Flugzeugen und sieben Menschen am Boden durch herumfliegende Wrackteile. Es war einer der schwersten Flugzeugunfälle in den USA.

  • Am 9. Juli 1982 stürzte eine Boeing 727 der Pan Am kurz nach dem Start vom New Orleans International Airport durch Scherwinde und Fallböen ab. Alle 145 Insassen sowie 8 Personen am Boden starben.

  • Am 7. Dezember 1983 kollidierten auf dem Flughafen Madrid-Barajas eine startende Boeing 727-200 der Iberia (Kennzeichen EC-CFJ) und eine rollende Douglas DC-9-32 der Aviaco (Kennzeichen EC-CGS). Bei dem Unfall kamen 93 Menschen ums Leben, 51 von 93 in der Boeing 727 sowie alle 42 an Bord der Aviaco-Maschine. Als Konsequenz dieses Unfalls wurden alle spanischen Verkehrsflughäfen, insbesondere Barcelona und Madrid, so umgestaltet, dass ein Kreuzen einer aktiven Start- oder Landebahn nicht mehr notwendig ist.[21][22]

  • Am 1. Januar 1985 flog eine Boeing 727-225 der Eastern Air Lines (Kennzeichen N819EA) im Anflug auf den Flughafen La Paz, Bolivien in den Berg Illimani. Dabei wurden alle 29 Insassen getötet.[23]

  • Am 31. März 1986 ereignete sich der bisher schwerste Absturz in Mexiko mit einer Boeing 727. Eine Boeing 727 stürzte auf dem Mexicana-Flug 940 außer Kontrolle in die Berge, nachdem ein überhitzter, mit Luft statt Stickstoff gefüllter Reifen mitten im Flug platzte und so ein Feuer, einen Ausfall der Hydraulik und andere Schäden hervorgerufen hatte. Alle 167 Insassen starben.

  • Am 22. Dezember 1992 stieß eine Boeing 727-2L5 der Libyan Arab Airlines (5A-DIA) beim Anflug auf Tripolis mit einer MiG-23 der libyschen Luftstreitkräfte zusammen. Alle 157 Menschen an Bord der Boeing starben.[24]
  • Am 1. August 2001 überrollte eine Boeing 727-200 der Yemenia (Kennzeichen 7O-ACW) bei der Landung auf dem Flughafen Asmara (Eritrea) das Ende der nassen, 3000 m langen Landebahn und kollidierte mit einem großen Betonklotz. Dabei wurde die Maschine zum wirtschaftlichen Totalschaden. Alle 111 Insassen überlebten.[25]
  • Am 5. November 2009 landete eine Boeing 727-230 (Kennzeichen J5-GCU) auf einem illegalen Wüstenflugplatz bei Sinkrebaka in Mali. Dieser soll entweder 200 km nördlich von Gao liegen oder aber nahe Bourem, etwa 90 km nord-nordwestlich Gao; eine dritte Quelle gibt hierfür den Ort Tarkint an, etwa 135 km nördlich Gao.[26] Die bis 1992 als D-ABKP von Lufthansa betriebene und dann an Istanbul Airlines verkaufte Maschine war im Besitz von Africa Air Assistance aus Dakar, Senegal, einer Tochtergesellschaft der im spanischen Málaga ansässigen West African Aviation. Sie war in Guinea-Bissau registriert, wurde allerdings von Venezuela aus mit nigerianischer Besatzung geflogen. Nach der Landung sollen viele Tonnen von Kokain entladen worden sein. Einer Variante zufolge wurde das Flugzeug nach Abtransport der Drogen angezündet.[27] Einer anderen nach stürzte die Maschine beim Wiederstart ab. Das Auffinden des ausgebrannten Wracks wurde vom United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) gemeldet.

  • Am 9. Januar 2011 stürzte Iran-Air-Flug 277 im Nordwest-Iran ab. Von den 104 Insassen überlebten 27.

  • Am 8. Juli 2011 stürzte Hewa-Bora-Airways-Flug 952, eine 727-022, beim Landeanflug auf Kisangani (Demokratische Republik Kongo) ab. Von 118 Menschen an Bord kamen 74 ums Leben.

  • Am 2. Juni 2012 überrollte am Kotoka International Airport (Accra, Ghana) eine 727-200F der Allied Air in schwerem Gewitter die Landebahn und stieß auf einer Hauptverkehrsstraße mit einem Mercedes-Benz T1, einem Taxi und einem Radfahrer zusammen. Während die vier Besatzungsmitglieder nur leichte Verletzungen erlitten, starben 10 Menschen in dem Minibus, eine Taxiinsassin und der Fahrradfahrer.[28]

  • Am 20. Dezember 2016 durchbrach eine 727-2J0(F) der Aerosucre Colombia beim Start die Absperrung am Ende der 1800 m langen Startbahn des Flughafens Puerto Carreno/Germán Olano (Kolumbien) und stürzte etwa drei Minuten später ab. Eine Person überlebte den Absturz, fünf Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[29]


Vermisst |


Am 25. Mai 2003 hob die Boeing 727 N844AA ohne Startfreigabe vom Flughafen Quatro de Fevereiro bei Luanda (Angola) ab und wird seither vermisst.[30] Trotz zahlreicher, teilweise widersprüchlicher Gerüchte gibt es keine konkreten Hinweise zum Verbleib dieser Maschine und ihrer Besatzung. Nach der seit März 2014 vermissten Boeing 777 der Malaysia Airlines (siehe: Malaysia-Airlines-Flug 370) und der seit dem 30. Januar 1979 verschollenen Boeing 707 der VARIG (siehe VARIG-Flug 967) ist diese Boeing 727 das drittgrößte Flugzeug, das vermisst wird.



Technische Daten |




























































Kenngröße
Daten der Boeing 727-100
Daten der Boeing 727-200 Adv.
Einsatzbereich
Kurz-/Mittelstrecke
Länge
40,59 m
46,69 m
Spannweite
32,92 m
Höhe
10,36 m
Rumpfdurchmesser
3,76 m
Flügelfläche
157,93 m²
Flügelpfeilung
32°

Flügelstreckung
6,86

Tragflächenbelastung
251 bis 437 kg/m²
287 bis 602 kg/m²
Maximale Sitzplatzanzahl
131
189
Leergewicht
39.780 kg
45.360 kg
Maximales Startgewicht
73.275 kg
95.030 kg
Reisegeschwindigkeit
926 km/h
965 km/h
Dienstgipfelhöhe
11.400 m
12.192 m
Reichweite
3056 km
4020 km
Erste
Kundenauslieferung

727-100: 1. Februar 1964 Eastern Air Lines

727-100C: 13. April 1966 Northwest Airlines



727-200: 11. Dezember 1967 Northeast Airlines

727-200 Adv.: 9. März 1971 Lufthansa

727-200F: 27. Juni 1983 FedEx


Letzte
Kundenauslieferung

727-100: 18. Oktober 1972 Dominicana

727-100C: 9. März 1971 South African Airways



727-200: 16. August 1972 Western Airlines

727-200 Adv: 6. April 1983 US Airways

727-200F: 18. September 1984 FedEx


Gesamtproduktion

727-100:C 0407

727-100C: 0164



727-200 (Adv.): 1245

727-200F:( dv.) 0015


Anzahl der Triebwerke3
Bauform der Triebwerke
Mantelstromtriebwerk
Pratt & Whitney JT8D-1/7/9

Mantelstromtriebwerk
Pratt & Whitney JT8D-9A/11/15/17/17R

Schub der Triebwerke
je 62,3 bis 64,5 kNje 64,5 bis 77,4 kN


Siehe auch |


  • Liste von Flugzeugtypen


Literatur |


  • Wolfgang Borgmann: Die Flugzeugstars: Boeing 727, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-613-04099-1


Weblinks |



 Commons: Boeing 727 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

  • Die 727 auf der Boeing-Website


  • Boeing 727, sehr ausführlicher Text mit vielen technischen Daten (Quelle: FliegerWeb.com)

  • Beschreibung der Boeing 727 auf civil aviation net


Einzelnachweise |



  1. http://www.cityairport-berlin.de/gescallg.htm


  2. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b2/Dan-Air_London_B-727_G-BAFZ.jpg


  3. http://www.fedex.com/us/hushkit/helpdecide/customers.html?link=4


  4. Archivlink (Memento des Originals vom 22. Februar 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sac-crew.dk


  5. http://www.airspeedtrusts.com/library/Super27/Super27Presentation.pdf


  6. 727 Family. Boeing.com, archiviert vom Original am 24. Mai 2011; abgerufen am 16. Januar 2013 (englisch). i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boeing.com 


  7. E2 and E3 - The Second and Third Test Airplanes. rbogash.com, abgerufen am 16. Januar 2013 (englisch). 


  8. http://rzjets.net/aircraft/?page=2&searchTyp=727&opid1=427


  9. Lufthansa-Technik - Die Geschichte. Lufthansa Technik AG, abgerufen am 30. Januar 2016. 


  10. Schwerelosigkeitsflug in der Boeing 727 durch Parabelflug


  11. Aero 5/2008, S. 55


  12. http://www.ch-aviation.com/portal/aircraft/quick?ac_manufacturer=BOE&ac_aircraft=B727&page=0


  13. Archivlink (Memento des Originals vom 8. Januar 2014 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aviationweek.com


  14. http://www.ch-aviation.ch/portal/aircraft/quick?ac_manufacturer=BOE&ac_aircraft=B727&page=1


  15. Mit einer Boeing 727 gegen Ölkatastrophen, abgerufen am 10. Mai 2016


  16. Statistical Summary of Commercial Jet Airplanes Accidents (englisch, PDF; 153 kB)


  17. Unfallbericht B-727-200 JA8329, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.


  18. Unfallbericht B-727-200 5A-DAH, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.


  19. Unfallbericht B-727-200 N54328, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 1. Juli 2018.


  20. Unfallbericht B-727-200 N8845E, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. November 2017.


  21. Unfallbericht B-727-200 EC-CFJ, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. November 2017.


  22. Unfallbericht DC-9-32 EC-CGS, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 11. November 2017.


  23. Unfallbericht B-727-200 N819EA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. November 2017.


  24. Unfallbericht B-727-200 5A-DIA, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 20. August 2018.


  25. Unfallbericht B-727-200 7O-ACW, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 21. Juni 2016.


  26. The Guardian (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.


  27. Unfallbericht B-727-230 J5-GCU, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Juni 2017.


  28. Accident: Allied Cargo B722 at Accra on Jun 2nd 2012, overran runway on landing. Abgerufen am 9. Juni 2012 (englisch). 


  29. Crash: Aerosucre B722 at Puerto Carreno on Dec 20th 2016, overran runway on takeoff. In: avherald.com. Abgerufen am 21. Dezember 2016. 


  30. Christian Schmidt: Die B 727 mit riesigen Öltanks auf den Sitzen. Am 25. Mai 2003 verschwand eine Boeing 727 in Angola spurlos. Die Maschine diente als Erdöltransporter. Was dieses Ereignis mit dem Schicksal von MH 370 verbindet. In: Tagesanzeiger online. Tamedia, 1. September 2014, abgerufen am 2. September 2014. 


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