Boeing E-4














Boeing E-4 Nightwatch

3507869 E-4B from Global Strike Command, Barkesdale Air Force Base 2017.jpg
Boeing E-4B „Nightwatch“ der USAF
Typ:Kommandoflugzeug

Entwurfsland:


Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten




Hersteller:

Boeing IDS

Erstflug:
13. Juni 1973

Indienststellung:
Dezember 1974

Stückzahl:
4

Die Boeing E-4 Advanced Airborne Command Post, auch Nightwatch oder inoffiziell “doomsday aircraft” genannt, dient der Luftwaffe der Vereinigten Staaten (USAF) als fliegender Kommandoposten für Krisenfälle. Sie basiert auf der Boeing 747-200B und soll als National Airborne Operations Center (NAOC) die Befehls- und Kommandogewalt der US-Regierung und -Streitkräfte sicherstellen, wenn die landgestützte Kommunikations-Infrastruktur durch Krieg oder Naturkatastrophen bereits zerstört ist. Vier Exemplare dieses Flugzeuges wurden von der USAF in den 1970er Jahren beschafft.[1]




Inhaltsverzeichnis





  • 1 Entwicklungsgeschichte


  • 2 Einsatz


  • 3 Liste der E-4


  • 4 Technische Daten


  • 5 Zwischenfälle


  • 6 Weblinks


  • 7 Einzelnachweise




Entwicklungsgeschichte |




Eine E-4B im Flug 2017


Da sich die USA im Kalten Krieg der Gefahr eines nuklearen Angriffs auf ihr Land ausgesetzt sahen, beschloss man, die militärische Führung in einem solchen Ernstfall an Bord eines Flugzeuges zu verlegen, um die Befehlsgewalt so lange und so unabhängig wie möglich aufrechtzuerhalten. Ende Februar 1973 bestellte die USAF zunächst drei E-4A, ihr Erstflug (noch ohne Ausrüstung) fand am 13. Juni 1973 statt. Die erste Maschine lieferte Boeing im Dezember 1974 aus, die dritte im Laufe des Jahres 1975. Im Dezember 1979 erhielt die US-Luftwaffe eine vierte, mit moderner Elektronik ausgestattete E-4B, ihr Erstflug war am 10. Juni 1978. Daraufhin wurden die A-Modelle bis 1985 ebenfalls auf den neuesten technischen Stand gebracht und trugen von nun an die Bezeichnung E-4B.


Die Außenhaut der E-4 bietet Schutz gegen den bei Atombombenexplosionen auftretenden elektromagnetischen Impuls. An Bord befinden sich verschiedenste Kommunikationseinrichtungen, die sämtliche Frequenzbereiche abdecken, unter anderem für Satellitenfunk und für die Ausstrahlung von Rundfunksendungen an die Bevölkerung. Dazu kommen Aufenthalts- und Konferenzräume für das einschließlich Cockpitbesatzung bis zu 63 Köpfe starke militärische Personal; zusätzlich können maximal 51 Passagiere in einem separaten Abteil befördert werden.



Einsatz |


Während des Kalten Krieges war jeweils eine E-4 in ständiger Alarmbereitschaft. 2007 wurde die Bereitschaft herabgestuft und eine Ausmusterung war zuerst für 2007 vorgesehen. Da jedoch kein Ersatz mit der gestrichenen E-10 vorhanden ist, wurde die Außerdienststellung auf 2015 verschoben.[veraltet] Die vier Exemplare der Boeing E-4 gehören zum Arsenal des Air Combat Command (ACC), 1st Airborne Command Control Squadron (1ACCS) des 55th Wing auf der Offutt Air Force Base in Nebraska. War sie ursprünglich nur für militärische Zwecke vorgesehen, kann sie seit 1994 auch bei Naturkatastrophen zur Unterstützung herangezogen werden.



Liste der E-4 |



























 Typ[A 1]SeriennummerUSAF-
Registrierung[A 2]
Bemerkungen
1E-4A20682/20273-1676Die erste ausgelieferte E-4, bei Auslieferung noch als Advanced Airborne Command Post (AABNCP) bezeichnet, hatte ihren Erstflug am 13. Juni 1973. Die Ausrüstung mit den Aufklärungs- und Fernmeldesystemen fand im selben Jahr in Greenville, Texas, statt. Im Dezember 1974 wurde das Flugzeug auf der Andrews Air Force Base stationiert. Bis 1985 auf E-4B-Standard umgerüstet.[1]
2E-4A20683/20473-1677Bis 1985 auf E-4B-Standard umgerüstet.[1]
3E-4A20684/23274-0787Bis 1985 auf E-4B-Standard umgerüstet.[1]
4E-4B20949/25775-0125Als E-4B ausgeliefert. Rollout am 27. Januar 1983

Anmerkung



  1. Version, die das Flugzeug bei der Übergabe an die USAF hatte.


  2. Die ersten beiden Ziffern lassen Rückschlüsse auf das sogenannte Fiskaljahr zu, in dem die Bestellung des Luftfahrzeug im Haushaltsbericht beschlossen wurde.


Technische Daten |




Boeing E-4B in einem EMP-Simulator (1979)




Eine E-4B auf dem Flughafen von Bogotá, Kolumbien




























Kenngröße
Daten
Länge70,5 m
Spannweite59,6 m
Höhe19,3 m
Tragflügelfläche511 m²
Leergewicht186 t
Maximales Startgewicht360 t
Höchstgeschwindigkeit970 km/h
Maximale Flughöhe> 12.000 m
Reichweite (ohne Luftbetankung)ca. 11.000 km
Maximale Flugdauer (mit Luftbetankung)72 Stunden
AntriebVier F103-GE-100 mit je 233,5 kN Schub
Besatzung (Cockpit)Vier (2 Piloten, 1 Navigator, 1 Bordtechniker)[1]


Zwischenfälle |


Am 16. Juni 2017 wurden zwei E-4B durch einen Tornado auf der Offutt Air Force Base im US-Bundesstaat Nebraska im Hangar beschädigt, da die Heckflossen herausragten. Über den Umfang der Schäden und die Zukunft dieser beiden Maschinen ist zunächst nichts bekannt.[2]



Weblinks |



 Commons: Boeing E-4 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise |



  1. abcde Robert F. Dorr: America's Doomsday Aircraft. Key Publishing, Stamford Februar 2012, S. 58–63 (englisch). 


  2. Süddeutsche Zeitung: Offutt Air Force Base: Tornado beschädigt fliegende Kommandozentrale der US-Luftwaffe. Abgerufen am 24. Juni 2017. 


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